Fast Break komplettiert makellose Hinrunde in dramatischer Weise
Der Start ins Kalenderjahr 2017 hätte nicht besser laufen können. Die Leverkusener Herren gewinnen gegen den letzten verbliebenen Verfolger Südwest Köln vor rund 200 Zuschauern im nahezu ausverkauften Steinbuschdome in einem unglaublich spannenden Spiel mit 78:76. Damit beschließt der Tabellenführer die Hinrunde mit 11 Siegen aus 11 Spielen und liegt in der Tabelle nun zwei Spiele vor den Kölnern.
Dass das lange erwartete Spitzenspiel der Oberliga ausgerechnet direkt nach der Winterpause liegen musste, war für die offensichtlich weihnachtsbegeisterten Leverkusener zunächst nicht optimal. Mit zwei Lebkuchen zu viel auf den Rippen fielen in den Anfangsminuten die entscheidenden Schritte zunächst noch schwer und weil die Kölner Center über die freien Tage wohl heimlich Dreipunkte-Würfe geübt hatten, lag Fast Break nach drei Minuten bereits mit 0:10 im Hintertreffen. Beim Stand von 10:18 nach sechs Minuten hatten Spöler und Co. bereits fünf Dreier versenkt. Zum Ende des Viertels war Fast Break dann aber offensiv wie defensiv im Spiel angekommen und hätte man zu diesem Zeitpunkt nicht schon sieben Freiwürfe verworfen, wäre statt einem 16:19 auch eine Führung möglich gewesen.
Im zweiten Viertel kontrollierten die Leverkusener dann das geschehen deutlich. Adrian Brückmann und Andi Fabian übernahmen das Ruder, während die Klein-Brüder erneut bei den Rebounds groß auftrumpften. Südwest hatte zu diesem Zeitpunkt sein Pulver vorläufig verschossen, sodass das Viertel mit 21:12 an den Gastgeber ging, der mit einer Führung von sechs Punkten (37:31) unter großem Applaus der Fans in die Pause ging.
Aus der Kabine kamen dann erneut die Kölner mit mehr Schwung und Treffsicherheit. Fast Break suchte weiter mit allen Mitteln den Weg zum Korb und war nur durch Fouls zu stoppen. Weil aber an diesem Abend selbst die Nationalmannschaft lettischer Kugelstoßer gefühlvoller mit dem Ball umgegangen wäre als der Ligaprimus, konnte die Mannschaft von Trainer Thomas Pimperl wenig bis keinen Profit daraus schlagen. Von insgesamt 49 zugesprochenen Freiwürfen, verwandelte die Mannschaft magere 27. Nicht zu unrecht beantragten daher einige Zuschauer noch während des Spiels beim Vereinsvorstand die Mannschaft in „Fast Brick“-Leverkusen umzubenennen. Der Antrag wird noch geprüft.
Folgerichtig ging das Viertel mit 14:23 verloren und auch das vierte Viertel lief schleppend an. Zur 37. Minute sah der Coach seine Mannschaft dann mit 63:71 im Hintertreffen. Marc Rass hatte zu diesem Zeitpunkt seinen Abend auf Empfehlung der Schiedsrichter auch schon beendet, sodass ohne ihn zur finalen Aufholjagd geblasen werden musste. Also war es Kapitän Fabian, der in einem nun zerfahrenen Spiel mit 13 Punkten im Schlussviertel Verantwortung übernahm und Fast Break mit einem 10:0 Lauf zurück ins Spiel führte. Wie im Spiel gegen die Giants war es die nun starke mannschaftliche Verteidigung, die keine Körbe mehr zuließ. Und spätestens als Fast Break mit dem 73:71 endlich wieder in Führung ging, glich der Steinbusch-Dome einem Tollhaus. Unter frenetischem Applaus verwarf Fast Break in der Schlussphase weitere unglaubliche sieben Freiwürfe, gab aber die Führung nicht mehr aus der Hand.
Sekunden vor Schluss führte Leverkusen dann 77:74. Köln spielte seinen letzten Angriff nicht sauber aus, dennoch fiel der Ball Spöler vor die Füße, der einen langen Schritt raus zur Dreierlinie machte, abdrückte und traf. Ausgleich…dachten zunächst viele, aber der Kölner Center hatte mit dem Fuß auf der Linie gestanden. Also doch nur 77:76. Fast Break warf den Ball schnell ein und Andi Fabian wurde mit einer Sekunde auf der Uhr an die Linie geschickt. Statt sich an die unausgesprochene Vorgabe des Abends zu halten und konsequent einfach beide Freiwürfe zu verwerfen, traf er den zweiten aus Versehen zum 78:76. Köln konnte also noch einmal einwerfen, der Verzweiflungswurf aus der eigenen Hälfte verfehlte sein Ziel aber deutlich. Das Spiel war gewonnen und die Jubeltraube am Mittelkreis in Sekundenschnelle gebildet.
„Was für ein Spiel! Das zweite Herzschlag-Finale in Folge!” , platzte es aus Coach Pimperl anschließend heraus. Spielerisch bot sich natürlich viel Angriffsfläche zur Kritik: „Wenn du 22 Freiwürfe verwirfst und nur zwei Dreier triffst, dann ist das natürlich viel zu wenig. Aber die Mannschaft hat sich diesen Sieg erkämpft. Sie wollte ihn unbedingt und hat ihn trotz dieser Ausbeute am Ende absolut verdient!“ Statt Einzelspielern wollte der nach dem Spiel stimmlose Trainer an diesem Abend aber 200 andere Personen loben: “Wie gegen die Giants haben uns die Zuschauer zu diesem Sieg getrieben! Ich glaube, seit den Regionalliga-Zeiten in den 90ern war es hier nicht mehr so laut! Einfach unglaublich, was sich hier in dieser Saison in diesem Verein und dieser Halle entwickelt!“
Für Fast Break startet die Rückrunde kommenden Samstag (21.01 um 20:00 Uhr) erneut mit einem Heimspiel. Zu Gast ist die Reserve der Telekom Baskets Bonn. Im Hinspiel konnten die Bonner relativ deutlich bezwungen werden. Allerdings hat sich der Landesliga-Aufsteiger im Laufe der Hinrunde formverbessert gezeigt, sodass Fast Break dieses Spiel nicht als Selbstläufer ansehen wird. Erneut freut sich die Mannschaft über einen gut besuchten Steinbuschdome!
Es spielten: Fabian; Brückmann; Hartmann; Klein L.; Rass; Klein D.; Knieper; Klein J.; Dahmen; Voll; Wittmann