Herren 1: Fast Break sieht in Hagen alt aus 🏀

Herren 1: Fast Break sieht in Hagen alt aus 🏀

Beim offensivstärksten Team der Liga BG DEK / Fichte Hagen gönnen sich die RegioBallers eine Verschnaufpause zu viel und verlieren 86:103.

Bereits unter der Woche hatte FBL-Coach Thomas Pimperl gewarnt, dass mit Hagen ein denkbar unangenehmer Gegner auf seine Jungs warten würde. Gespickt mit etlichen Spielern aus der eigenen Jugend, einem Altersdurchschnitt von knapp unter 23 Jahren und einem damit verbundenen Hochgeschwindigkeitsbasketball, bei dem schneller gezogen und gefeuert wird als in Lucky Luke-Comics, haben sich die Hagener frühzeitig als korbgeilstes Team der Liga etabliert. Für die vergleichsweise betagteren RegioBallers, deren Altersdurchschnitt laut Taschenrechner übrigens „Error“ ist, musste die Hauptaufgabe also sein, in der Rückwärtsbewegung beide Beine in die Hand zu nehmen und unnötige Ballverluste zu vermeiden, wenn schnelle Gegenangriffe verhindert werden sollten.

Am ungeliebten Freitagabend, quasi der Montagmorgen unter den Spielterminen, brauchten die Leverkusener zunächst ein paar Minuten, um die Arbeitswoche hinter sich zu lassen und den Blick komplett aufs Spiel zu legen. Die Hagener hingegen präsentierten sich von Beginn an fokussierter als optimal eingestellte Spiegelreflexkameras, sodass sich die FBL-Spätstarter frühzeitig einem 6:15 Rückstand ausgesetzt sahen. Weil die Leverkusener in der Folge dann ihre körperlichen Vorteile in Gestalt von Chris Fröhlingsdorf und Andi Fabian unter dem Korb besser auszunutzen wussten, war das 22:22 nach zehn Minuten so ein bisschen wie ein Marc Forster-Song: Geht besser, tut aber auch nicht weh.

Auch im zweiten Viertel war das Spiel von kleinen Läufen auf beiden Seiten geprägt. Einem 9:0-Lauf der Gastgeber ließ das berühmt berüchtigte Trio Brückmann, Fröhlingsdorf, Rass prompt seine eigene „Make-Fast Break-Great Again“-Kampagne folgen und brachte die RegioBallers kurz vor der Pause mit 37:36 in Front. Da das Hagener Spieltempo aber einen Fast and The Furios-Film wie einen langweiligen Zusammenschnitt von Superzeitlupen wirken lässt, reichten zwei unaufmerksame Minuten in der Leverkusener Defensive, um gefühlt ein Augenwischen später mit einem 43:49 in die Kabine geschickt zu werden.

Aus der Kabine kommend hatte sich Fast Break einiges vorgenommen, startete aber denkbar katastrophal in die ersten zwei Minuten der zweiten Hälfte. Fünf Ballverluste in den ersten fünf Angriffen und ein daraus resultierender 0:12-Lauf, der unter Uli Hoeneß sicherlich zum Spontanverkauf der ganzen Mannschaft nach Paris geführt hätte, zwangen Coach Pimperl zur frühen Auszeit. Weil für den Leverkusener Trainer die Würde des Menschen aber unantastbar ist, gab es statt „Scheissdreck“ gewissenhafte Worte und einige Wechsel, mit der Vorgabe sich noch einmal bestmöglich zurückzukämpfen.

Fast Break warf daraufhin alles und jeden in die Waagschale, kam zu Beginn des vierten Viertels sogar noch einmal auf acht Punkte heran (78:86), aber das Hagener Orchester spielte sein Spiel unter der Leitung von Star-Dirigent Jasper Günther und seiner hervorragenden ersten Geige Semir Albinovic in den Schlussakkorden souverän runter. Auch wenn der Sieg für die sympathischen Gegner absolut in Ordnung geht, ärgerten sich die RegioBallers anschließend nicht wenig, dass die spielentscheidenden Auszeiten dieses mal leider auf und nicht neben dem Platz stattgefunden hatten. Ob die Gründe hierfür einstellungs- oder altersbedingt sind, wird in der heutigen Trainingsbesprechung aufgedröselt werden. (An dieser Stelle nochmal an alle Spieler der Hinweis, heute an ihre Hörgeräte zu denken!)

Die Analyse des Trainers ähnelte daher denen der Vorwochen: „Die Spielweise der jungen Hagener mit offenem Visier kommt uns eigentlich entgegen. Aber solange wir defensiv nicht in der Lage sind, konstant diese entscheidenden Prozentpunkte mehr zu geben und vorne die Menge der Turnover zu reduzieren, werden wir uns nach solchen Spielen weiter ärgern, dass es wieder nicht gereicht hat. Auch diese Woche werden wir im Training weiter an diesen Stellschrauben drehen.“

Wie erfolgreich der Hobby-Schrauber seine Jungs eingestellt kriegt, wird sich diesen Samstag, den 27.10. zeigen, wenn die RegioBallers die Löwen aus Herten empfangen. Tip-Off ist um 19:30 im FBL-Dome 2.0. Kommt vorbei und unterstützt uns auf dem Weg zum zweiten Saisonsieg!

Es spielten:
Fröhlingsdorf (20), Fabian (17), Rass (12), Brückmann (10), Bich (10), L. Klein (5), Hartmann (5), Dahmen (4), Knieper (3), D. Klein, Stelberg



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